Work-Life-Balance…vom Sinn des Wohlfühlens in der Arbeit

Der Leistungskatalog von Unternehmen umfasst heutzutage nicht nur Arbeit gegen Geld, sondern weit mehr. Arbeit und Leben im Gleichgewicht – doch geht das zwischen E-Mail-Flut, Projekten und ständiger Erreichbarkeit?
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Verena Konradt
Di, 9. Apr 2019

Das Zünglein an der Waage

7:45 Uhr morgens, die erste Tasse Kaffee steht dampfend vor mir und ich scrolle gerade zu Beginn meines Arbeitstages durch meine Mails, um zu sehen, was heute ansteht. Alles wie immer.
Oder? Nicht ganz: wenn ich an mir herunterblicke, sehe ich mich in Jogginghose und Socken bei mir zuhause sitzen.  Durchschnittlich zweimal die Woche ergibt sich dieses Bild. Wenn ich keine Termine im Büro habe, muss ich mich auch nicht auf den Weg machen, sondern kann von zuhause aus arbeiten. Beginnt hier Work-Life-Balance? Für mich schon.

Work-Life-Balance, das heißt übersetzt erst einmal nichts anderes als die Arbeit und das Leben im Gleichgewicht zu halten. Gleichzeitig geht man aber schnell von einem "Entweder-Oder-Prinzip" aus, sprich,  wenn ich gerade mehr arbeite, kommt automatisch meine Freizeit zu kurz und anders herum.
Weiterhin kann das zu der Annahme führen, dass es, wenn ich gerade keinen Stress in meinem Job habe, auf der privaten Seite zu einem Überhang kommt, ich also vielleicht sogar als „faul“ gelte.

Bei solchen Überlegungen driftet das Konzept schnell in die falsche Richtung. Eine gesunde Work-Life-Balance hat zum Ziel die Vereinbarkeit von Privatem und Beruflichem zu stärken.

Bewusst spreche ich auch von „Privatem“ und nicht von „Familie“ oder „Kindern“. Jeder Mensch und jeder Mitarbeiter ist individuell. So geht die eine Person komplett in der Rolle als Familienvater oder -mutter auf, während jemand anderes ein sehr zeitintensives Hobby hat, welches er oder sie passioniert ausübt oder jemand Drittes ein privates Projekt vorantreibt.

ElternzeitBei der klassischen „Work-Life-Balance“ hat man schnell eine Trennung im Kopf, wobei die Arbeit (fast) immer den Kürzeren zieht und als notwendiges Übel angesehen wird, während nur der Freizeitteil das „Lebenswerte“ ist.
„Arbeit“ und „Leben“ gehören untrennbar zusammen, daher ist es essentiell für eine Ausgeglichenheit, dass ich in beiden Bereichen eine gewisse Zufriedenheit herstelle.

Glückstaumelnd in die Arbeit

Lassen wir die Kirche im Dorf, selbst wenn der Job Spaß macht, zieht man die Freizeitaktivität den Stunden am Schreibtisch vor.  Und das ist ok!

Es geht nicht darum, dass ich jeden Morgen freudig aufgeregt bin, dass ich wieder in die Arbeit darf, es geht darum, dass ich grundsätzlich einen Sinn darin sehe und gern hingehe und der Job für mich nicht zur (physisch und psychischen) Dauerbelastung wird.  An der Stelle sind beide Seiten, Arbeitgeber wie –nehmer, gefragt.  Es gibt viele Wege, die Vereinbarkeit zu stärken.

Was hat denn eigentlich der Arbeitgeber mit meinem Wohlbefinden zu tun?

Der Arbeitgeber kann viel damit zu tun haben, und ja, es sind freiwillige Angebote zu denen keine Verpflichtung besteht. Bei vielen Arbeitgebern, wie auch bei der Allianz Beratungs- und Vertriebs-AG, ist aber die Notwendigkeit erkannt worden, dass das zur Verfügung stellen eines guten und sicheren Arbeitsplatzes in der heutigen Zeit nicht mehr ausreicht. Die Anforderungen an den Alltag sind nun einmal durch schnellere Prozesse, der fortschreitenden Digitalisierung, der ständigen Erreichbarkeit und individuelleren Lebensmodellen gewachsen.

Eingangs berichtete ich schon von der Möglichkeit, einfach von zuhause aus zu arbeiten, Home Office zu machen. Das ist zum Beispiel eines der Angebote, die mein Arbeitgeber mir einrichtet, damit Arbeit und Privatleben besser vereinbar sind. Vor-und Nachteile von Home Office bereite ich in einem anderen Blog auf, das soll heute nicht Thema sein.
Soviel dazu: für mich schafft es eine gewisse Flexibilität, die es mir einfacher macht, mein Arbeitspensum zu bewältigen und trotzdem privat nichts „schleifen zu lassen“.

Neben dem klassischen Home Office gibt es aber noch viele weitere Angebote, die man nutzen kann.Sport bei der Arbeit

„Vater, Mutter, Kind, Karriere – und ihre Herausforderungen…“

Mittlerweile gibt es neben Krippen oder Kitas und unterschiedlichsten Teilzeitmodellen, sogar Eltern-Kind-Räume für den „Notfall“, sprich falls die Betreuung kurzfristig ausfällt. Diverse Zuschüsse machen das Leben auch einfacher. So wird signalisiert, du musst dich nicht für dein Kind ODER die Arbeit entscheiden, sondern es werden Möglichkeiten geschaffen, beides „unter einen Hut“ zu bringen.

Die Komplexität bleibt trotzdem gegeben, aber vielleicht hilft das eine oder andere Angebot, dass die 24 Stunden eines Tages dann doch wieder ausreichen. Trotzdem hat man jetzt ein Wort im Kopf: Stress!

Auch dem Arbeitgeber ist dies kein Fremdwort und so werden auch hier Bereiche geschaffen, die dem Ausgleich dienlich sein können. Gesundheits- und Achtsamkeitsangebote wie auch Freizeitmöglichkeiten etablieren sich seit Jahren immer mehr.
Kompetente Unterstützung bei schwierigen Lebenssituationen, wenn die Eltern pflegebedürftig werden, sind ein große Hilfe.

Wichtig ist, dass man für sich die „eigene Definition“ von Work-Life-Balance findet und erkennt, welche Unterstützung auch bereichernd und hilfreich ist.
Nicht alle Angebote passen auf die momentane Lebenssituation oder sind aus regionaler Sicht überall nutzbar, aber die Sicherheit zu haben, dass mein Arbeitgeber mehr macht, als nur das monatliche Gehalt für meine Leistung zu überweisen, ist doch beruhigend und zeigt, dass eine langfristige „Partnerschaft“ möglich ist.

Ein deutlicher Mehrwert!