Kein halbes Hähnchen zum Business Lunch! Mit Ihrem Besteck kommen Sie nicht weit; mit den Finger essen, heißt fettige Hände und Kinn. Außerdem riechen Sie noch den ganzen Tag danach. Schlimm für Ihre Mitesser: der Anblick des abgefieselten Skeletthaufens auf Ihrem Teller.
Besser Hähnchenbrustfilet. Kein zurückbleibender unappetitlicher Knochenhaufen a là „Bones“
Spaghetti. Am besten noch mit reichlich Sauce. Egal, wie Sie es angehen, es wird etwas schiefgehen. Wickeln Sie die Nudeln, verhilft Ihnen die Fliehkraft zu einem Saucenmuster auf dem Hemd oder der Bluse. Zudem verteilen Sie beim Essen des Nudelbatzens die Sauce um die Lippen herum. Schneiden der Nudeln wirkt wie ein Kinderteller.
Wenn es Pasta sein soll, nehmen Sie Tortellini. Hier ist alles gut verpackt!
Glasnudelsuppe mit chinesischen Porzellanlöffel. Hier sind Sie von vornherein chancenlos. Glasnudeln sind nicht zu greifen. Das Zurückrutschen vom Löffel in die Suppe ist systemimmanent. Genauso wie das Spritzen des getroffenen Fettauges auf Ihrer Bluse/Ihrem Hemd. Sie haben die Wahl: Aufgeben und Hungern oder komische Suppenlöffeln-Akrobatik zum Besten geben.
Alternative zum Sattwerden ist die altbewährte gebundene Suppe.
Fische im Ganzen nur, wenn Sie eine chirurgische Grundausbildung besitzen. Auch sollten Sie zu Beginn des Essens fragen, ob ein Ersthelfer zugegen ist, falls Sie an einer Gräte zu ersticken drohen.
Wählen Sie lieber ein grätenfreies(!) Fischfilet.
Burger, die Allround-Pannenmaschine. Beim Essen passiert alles gleichzeitig. Sie beißen vorne hinein, die Bestandteile Ihres Schichtkunstwerkes treten die Flucht nach hinten an und die Sauce etc. quillt seitlich auf Ihre Hände und Ihr Gesicht.
Wenn Fastfood dann Currywurst. Die ist traditionell vorgeschnitten und wird in handlichen Bissen serviert!
Grillspieß mit vorprogrammiertem Katapulteffekt. Durch die Restfeuchte des Fleisches und der zwischengelegten Gemüsescheiben quillt der Holzspieß auf. Das bedeutet für Sie erhöhten Kraftaufwand zum Herunterlösen des Gegarten vom Spieß! Entweder Sie gehen gaaaanz vorsichtig zu Werke, oder der Spieß ist stärker und die Fleisch- und Gemüseteilchen landen auf Ihrer Oberbekleidung oder auf der Ihres Essenspartners! Warum nicht stattdessen eine Frikadelle?
Einen Wrap kann man nicht elegant essen. Was schief gehen kann, wird schiefgehen!
Beißen Sie seitlich ab, verliert die Hülle Ihre Stabilität. Die Papiertüte, die das Ganze umhüllt, wird durchweichen, selbst wenn Sie wie ein Adler von oben auf den Wrap einhacken.
Bleiben Sie beim Klassiker Pizza, aber bitte mit Messer und Gabel. Das ist hier eine gute Alternative!
Grüner Salat oder Rucola. Meist serviert in Mund-inkompatiblem Format, besorgt das Dressing beim Zerkleinern der Riesenteile den Rest. Sie und Ihre Umgebung werden besprenkelt. Dazu kommen die tückischen Salatreste zwischen den Zähnen, entweder für alle sichtbar oder zwischen den hinteren Zähnen, an denen Sie auffällig herumsaugen. Nehmen Sie Bulgur. Handlich, appetitlich, seit Jahren unfallfrei.
Sushi ist nicht gleich Sushi. Einzige Art für den Business Lunch ist Maki Sushi.
Kleine Röllchen mit Algenblatt umwickelt, das hält den Reis sicher zusammen. Gut, um die Stäbchen kommen Sie meist nicht herum.
Berliner/Krapfen. Ganz schlecht! Fett und mit Zucker bestäubt oder mit klebrigem Guss verziert. Und dann die Marmeladenfüllung! Ein Anschlag auf Ihre Hände und Ihr Gesicht, denn die Füllmasse ist immer dort, wo Sie sie nicht erwarten. Immer!
Bei Heißhunger auf Süßes greifen Sie lieber zu einem Eisbecher. Becher nicht Waffel! Waffeln sind ein Gefahrenpotential für Ihre Oberbekleidung!
Cappuccino. Hier ist Ihr Feind der gut haftende Milchschaum. Wer läuft schon gerne mit einem Milchbart herum.
Trinken Sie lieber schwarzen Kaffee, normalen Milchkaffee ohne Schaum oder einen doppelten Espresso.
Sobald Sie dann alle Fallen gut umschifft haben - guten Appetit!