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Wir sind dann mal weg! Allianz Azubi Torben auf großer Europatour mit Nachbar Carlos

  • Mo, 17. Aug 2020
Gemeinsam wagten sie das Projekt Europareise: Azubi Torben und Rentner Carlos, die mittlerweile eine tiefe Freundschaft verbindet!

Liebe kennt kein Alter, so sagt man immer. Wieso sollte das dann bei Freundschaften anders sein?

Torben (20), macht gerade eine Ausbildung zum Kaufmann für Versicherungen und Finanzen in der Allianz Agentur Marvin Gerritsen in Emmerich. Karl-Heinz Schulz (93), den alle nur Carlos nennen, ist Rentner und Torbens Nachbar.

Die beiden kennen sich seit 2016. Damals suchte Carlos jemanden, der bei ihm den Rasen mäht. Dabei sollte es aber nicht bleiben. Mit den Jahren übernahm Torben nach und nach mehr Aufgaben für den Rentner. Durch seine flexiblen Arbeitszeiten ließ sich das super einrichten. Er fährt Carlos zum Arzt, teilweise bis nach Düsseldorf wo dies dann mit einem Einkaufsbesuch verbunden wird, zu diversen anderen Terminen und schaut mehrmals am Tag einfach mal nach dem Rechten. Nicht weil er sich dazu verpflichtet fühlt, sondern weil er es gerne macht. Denn mit den Jahren entwickelte sich eine Freundschaft zwischen Torben und Carlos, die 73 Jahre Altersunterschied trennen. Von vielen wird er dafür belächelt, doch die beiden ergänzen sich gut und teilen unter anderem auch eine große Leidenschaft: die Liebe zu schicken Autos, insbesondere Oldtimern.

Torben fährt einen Mercedes 230 CE von 1992, offiziell noch ein Youngtimer der allerdings 2 Jahre vor dem ersehnten H-Kennzeichen steht und eigentlich schon als Oldtimer durchgeht. Carlos Autos von früher stehen noch in seinem Garten: Ein Mazda 929, den er zuletzt fuhr, und ein Proton. Letzteres gehörte seiner zweiten Frau, die im vergangenen Herbst leider ihren langen Kampf gegen den Darmkrebs verlor und verstarb. Carlos und sie kannten sich über 50 Jahre, da sie eine Zeit lang eine Mieterin von Carlos war.

Carlos betrieb früher 30 Jahre lang sein eigenes Autohaus mit dem Namen „Kraftfahrzeuge Karl-Heinz Schulz“ in Düsseldorf. Zuvor war er viele Jahre lang im Ausland. Neben vielen schönen Erinnerungen war diese Zeit leider auch mit weniger positiven Ereignissen verbunden: Krieg, das Leben in Gefangenschaft und diverse körperliche Blessuren (Trommelfell geplatzt, Phosphorverbrennungen an Armen und Händen und mehrere Schusswunden) erinnern heute noch an seine Jugend. Im Krieg machte er den Rückzug in die Eifel mit und lebte u.a. 3 Jahre in Gefangenschaft in Frankreich und 2 Jahre in Internierung in Spanien.

Mit 93 würden viele sagen, dass man in seinem Leben bereits alles erlebt hat. Doch nicht Carlos. Er hat schon seit längerer Zeit einen innigen Wunsch: ein Roadtrip in die Vergangenheit. Er möchte noch einmal quer durch Europa reisen, an die Stellen, wo er damals überall gewesen ist oder auch gewohnt hat. Noch einmal will er die Erinnerungen in Real erleben können. Eigentlich zusammen mit seiner Frau – was leider nicht mehr möglich ist.

Vor ein paar Monaten kam ihm dann die Idee seinen Nachbar Torben zu fragen, ob er mit ihm diese Tour machen möchte und ihn fahren würde. Diesen Wunsch konnte Torben seinem Kumpel nicht abschlagen. Zwar hat Carlos noch einen Führerschein, jedoch dient dieser nur noch als Erinnerung – denn fahren will er nicht mehr.

Und so kam es, dass die beiden im Juli 2020 zu ihrer großen Europatour aufbrachen, ganz nach dem Motto: wir sind dann mal weg!  

Gemeinsam mit Torbens Oldtimer ohne Klimaanlage, der vorher extra noch einmal frisch gemacht wurde, und genügend Gepäck lagen knapp 3 Wochen und 4000 Kilometer vor dem Duo. Beginnend mit der ersten Station Versailles in Frankreich ging es anschließend an der Loire entlang nach Loroux-Bottereau, wo Carlos nach dem Krieg einige Jahre bei einem netten Weinbauern unterkam. Etappenweise ging es dann an der Gironde entlang weiter über Bordeaux nach Spanien in das Baskenland, wo er in der Näher von Eibar 2 Jahre lang lebte.

Auf der Rückfahrt fuhren sie wieder über Frankreich, Italien und die Schweiz nach Bregrenz (Österreich) – dort lag Carlos unmittelbar nach Kriegsende mit seinen Verwundungen im Lazarett und kam direkt im Anschluss in Gefangenschaft.

Es konnten viele Schauplätze aus Carlos Vergangenheit besucht werden und es war erstaunlich, wie genau sich Carlos noch an viele Dinge erinnern konnte – auch mit 93 hat er noch ein super Gedächtnis und war noch ziemlich gut zu Fuß unterwegs. Einen großen Respekt dafür!

Diese Reise war ein Moment für die Ewigkeit. Zum einen für Carlos, dem sein letzter, großer Wunsch dank Torben noch erfüllt werden konnte und zum anderen für Torben, der diese Reise garantiert noch in bester Erinnerung behalten wird, wenn er mal 93 ist.  

Seine detaillierten Eindrücke von der Reise hat Torben in einem digitalen Online-Tagebuch unter dem Hashtag #europamitcarlos auf Instagram festgehalten.

Eine ungewöhnliche, jedoch einzigartige Freundschaft zwischen einem jungen Allianzer und seinem liebevollen, pensionierten Nachbarn, die hoffentlich noch einige Jahre bestehen wird.

Und wer weiß: Vielleicht gibt es in 73 Jahren mal ein Comeback dieser Reise, wenn es dann von Torben heißt: noch einmal die Erinnerungen an die Europatour mit Carlos aufleben lassen!

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