Wenn der Blinker zum Scheibenwischer wird!

Die ersten Schritte des Abteilungsleiters Elias Wahidi in der neuen Heimat
Mo, 16. Okt 2017

Kürzlich haben wir Ihnen mit dem Blog „ Ich bin dann mal weg“ Elias Wahidi vorgestellt, der mit seiner Familie für mindestens 2 Jahre nach Malaysia geht, um dort die Allianz vor Ort zu unterstützen. Wir freuen uns außerordentlich, dass er uns mit auf dieses Abenteuer nimmt und seine Erfahrungen, Eindrücke und Erlebnisse mit uns teilt.                            

„Liebe Leser, liebe Freunde, liebe Kollegen,

nun bin ich seit ein paar Tagen in der neuen Heimat und gewöhne mich derzeit an das Klima, die Mentalität, die neue Sprache, die neuen Verkehrsregeln und die neuen Kollegen.

In Kuala Lumpur angekommen, bin ich sehr herzlich und freundlich begrüßt worden. Die Kollegen hatten alles organisiert und ich durfte gleich in die neue Wohnung. Nach dem langen Flug und dem Jetlag war das auch die beste Idee. Die erste Frage nach einem kurzen Nickerchen war, wo bekomme ich heute noch etwas zu essen und die notwendigen Hygieneartikel her? Also machte ich mich auf den Weg zum nächsten Einkaufszentrum, das ich aus der Wohnung halbwegs sehen konnte. Gleich zum neuen Auto und ab zur linken (Fahrer-)Seite, doch da war das Lenkrad verschwunden! Es befand sich auf der rechten Seite. Also rüber auf die andere Seite. Nun begann ich mir langsam Gedanken zu machen, dass ich beim Fahren womöglich die Straßenseite verwechseln könnte. Doch dafür blieb keine Zeit. Es war schließlich bereits kurz vor 20:00 Uhr und die Läden machten gleich zu. Erstaunlicherweise war das Linksfahren überhaupt kein Problem. An jeder Kreuzung sagte ich mir: „immer schön links bleiben, das kannst du doch so gut auf der Autobahn in Deutschland, also tue es nun erst recht in Kuala Lumpur!“. Die Menschen in Kuala Lumpur fahren für den Außenstehenden sehr chaotisch, wenn man allerdings selber im Auto sitzt und fährt, dann hat man schon das Gefühl, dass sie sehr rücksichtsvoll mit einem umgehen. Ob Sie wussten, dass ich neu in Kuala Lumpur bin, „who knows“!? Im Einkaufszentrum angekommen stellte ich fest, dass es bereits nach 20:00 Uhr war. Kein Problem, wir sind in Kuala Lumpur und hier kann man bis fast 24:00 Uhr einkaufen. Das war natürlich eine Erleichterung. Die Preise hier sind aber auf dem Niveau der Schweiz. Ein Beispiel: Eine Tafel Rittersport kostet ca. 2 EUR. Grundsätzlich ist alles sehr teuer, was mit Milch zu tun hat. Da ist ein kleiner Joghurtbecher für 1-2 EUR das Stück keine Seltenheit.

Erfahren Sie mehr zu Ihren Möglichkeiten als Führungskraft bei der Allianz und vielleicht besuchen Sie schon bald Herrn Wahid!

Nach dem Einkaufen fuhr ich nach Hause und konnte die erste Nacht natürlich nicht schlafen. In Deutschland war es immerhin gerade erst Nachmittag. Am zweiten Tag hatte ich gleich um 08:30 Uhr einen Termin mit den Kollegen. Ich machte mich um 07:30 Uhr auf den Weg, um pünktlich da zu sein. Im Auto eingestiegen (diesmal auf der richtigen Seite) suchte ich nach dem Navigationsgerät – vergeblich! Die Autos hier haben kein Navi. Stattdessen nutzen alle eine App namens Waze. Leider habe ich das allerdings erst später im Büro erfahren. Also fuhr ich nach der angeborenen Orientierung, die mir in die Wiege gelegt wurde. Das ging bis zu 2/3 der Strecke auch sehr gut, dann bin ich wohl falsch abgebogen und war völlig verloren. Da auf der Autobahn zur Rushhour alle stehen, habe ich die anderen Autofahrer nach dem Weg gefragt. Wieder waren alle sehr freundlich und haben mir die Richtung gezeigt. Total ruhig erklärten sie mir, wo ich entlangfahren muss, obwohl die Autos vor ihnen bereits weg waren und hinten die anderen hupten. Meine Helfer ließen sich nicht aus der Ruhe bringen! Ich habe es noch pünktlich zum Meeting geschafft und war natürlich der Held, nachdem ich erzählt habe, dass ich ohne Navi und Waze ins Büro gefunden habe - das tat gut. 

In den ersten Tagen habe ich viele Kollegen kennengelernt, die bisher alle wirklich sehr offen sind und sich richtig freuen, dass ich bei ihnen bin.

Ich habe bereits ein Bankkonto eröffnet, Internet für die Wohnung bestellt und Fernsehen und einen neuen Handyvertrag beantragt. Wie das alles geklappt hat, ist jedoch ein Kapitel für sich…  Ich bin also seit drei Tagen ohne Smartphone unterwegs! Ich hatte vorbildlicher Weise meine private Nummer in Deutschland bereits zum 01.05.2017 gekündigt und mein Anbieter war nicht bereit mir als Übergang eine Verlängerung von zwei Wochen zu geben. Ich kann sagen, es geht auch so. Mit meiner alten Prepaid-Nummer erledige ich alles Notwendige – WhatsApp sei Dank!

Das einzige, was noch nicht funktioniert ist das Blinken im Auto. Immer wenn ich links den Hebel nach oben oder nach unten bewege, dann geht der Scheibenwischer an! Das wird noch eine Weile dauern, bis ich das auch kann. Ich bin zuversichtlich, dass ich diese Funktionalität bis zum nächsten großen Regen beherrsche.

Schöne Grüße an alle aus dem sehr warmen Kuala Lumpur

Euer

Elias Wahidi“

Wie man sieht, steckt der Teufel auch beim Auswandern im Detail – Kleinigkeiten werden auf einmal zur Aufgabe, die Herr Wahidi aber bisher allesamt gut meistert. Wir sind heute schon gespannt, wie sich sein Leben dort weiterentwickelt und freuen uns auf seinen nächsten Bericht. Stay tuned!

 

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